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Freitag: NOM

Frühes Nachtessen für die Teilnehmer. Klarer Himmel mit Sternen. Für die Zuschauer ein seltenprächtiges Spektakel.

Am sonst dunklen Hang bewegt sich sanft ein Lichtermeer von Stirnlampen. Einzelne schiessen plötzlich Scheinwerferstrahlen, blitzen auf bei Drehungen. Ein kleines, rotes Licht leuchtet auf und ab, hin und her. Die Filmcrew lässt eine Drohne Bilder festhalten. Das ganze Schauspiel findet ohne Lärm während der Nachtruhe statt.

Einzeln, still und hungrig kehren die 16 Suhrer allmählich ins Touristenhaus „Matterhornblick“ zurück.

Podestplätze:                    D20        2. Rang:               Lilly Graber

                                          D18        3. Rang:               Rosa Bieri

Samstag: Nat. OL (Middle)

Zeit, nach dem Morgenessen, vor dem Haus die Sonnenwärme aufzunehmen. Motiviert und startklar für die Mitteldistanz geht es vier Minuten zur Wurzenbordbahn. Einige Postenlaternen erspähen wir von der Sesselbahn aus. Gestartet wird nördlich unterhalb der Bergstation. Das Ziel liegt beim Sportzentrum.

Steinbrocken, Hügel, Bike-Trails, Schneelanzen, Mulden, Heidekrautpartien….. All dies müssen wir möglichst schnell und genau im Kopf von der Karte auf die Landschaft übertragen, um passende Routen von Posten zu Posten festlegen zu können.

Sobald die angepeilte Laterne vor uns leuchtet: Überprüfen der Nummer, Blick auf Karte und Kompass und weiter zum nächsten Highlight…. Konzentration von Kopf bis Fuss, rennen, pusten, entscheiden, wahrnehmen…. Bis zum Ziel eine Höchstleistung!

Gutes Gelingen macht Freude und motiviert, den nächsten OL ebenso erfolgreich zu laufen.

Fehler motivieren, den nächsten OL besser zu vollenden.

So oder so kann es sein, dass OL einen über Jahre nicht mehr loslässt. Man spricht einmal mehr vom Virus, vom OL-Virus.

Zurück im „Matterhornblick“ geniessen fast vierzig Suhrer OLGler frischen Salat, Pasta mit diversen Saucen, vor-und zubereitet von Martina und Stephane. Jassen, Spielen, Kuchen vollenden den Tag.

Podestplätze:                    H10        1. Rang:               Samuel Bieri

                                          H12:      2.Rang:               Kasimir Graber

                                          HAM:     3. Rang:               Joel Moesch

Sonntag: Nat. OL (Long)

Wolken sollen Regen im Gepäck haben und es von 11-12 Uhr über die Bettmeralp tropfen lassen. Wir starten zu Fuss 1,5km und 150Hm hinauf zum „Chüestall“. Von weitem sehen wir Nebelschwaden, die langsam höher zu uns hin schleichen.

Bis zu Posten 6 denke ich nicht an eine bedrohliche Situation. Aber dann kommt mir das neblige Ungeheuer schlagartig entgegen, umhüllt mich, erschreckt mich lautlos und lässt das Wasserloch hinter dem Felsen unsichtbar werden. Wo ist welcher Felsen, wie weit geht’s übers freie Feld, wo ist das Weglein, der Hügel, wo finde ich die Mulde dahinter? Sogar der letzte Posten auf dem Hügel ist eingehüllt. Geschafft im Ziel angekommen, merke ich, dass es ziemlich stark regnet. Der Rückweg zu Fuss unter einer gelben Plastikhaut vollendet das unübliche OL-Erlebnis.

Mein Entschluss danach:  An einem prachtvollen Herbsttag mit derselben OL-Karte nochmals dieselben Posten anlaufen und einen ausgiebigen Blick auf den Aletschgletscher werfen.

Podestplätze:                    H10        3. Rang:               Samuel Bieri

                                          HAM      3. Rang:               Philippe Schenkel

                                          D12        3. Rang:               Tirza Bieri

Im “Matterhornblick“ erholen wir uns schnell von den Strapazen. Gemütlich, im Trockenen, an der Wärme, geniessen wir die aufgewärmten Resten vom Vorabend, bevor wir die Bettmeralp wieder verlassen.

Ein herzliches Dankeschön den beiden, Martina und Stephane, für die gelungene Organisation!

Alles hat vortrefflich geklappt, sogar der Nebel hat sich bald wieder aufgelöst.

Marietta